Ich glaube die Frage die wir uns alle im Moment stellen ist: "Sollte ich jetzt doch noch eine schöne Uhr erwerben, die ich mir sowieso schon für das nächste Weihnachtsgeschäft auserkoren hatte?"
Also machte ich mich auf, um mir die Seamaster in ihren Modellvarianten erneut anzuschauen. Dabei dachte ich natürlich zunächst an den Lieblings-Konzessionär in meiner Nähe, musste aber feststellen, dass alle - noch im Weihnachtsgeschäft vorrätigen vier 300er Uhren - bereits verkauft waren und selbst die Nachbestellungen des Stahlmodells nicht mehr rechtzeitig vor den Preiserhöhungen ausgeliefert werden können.
O.k., kein Problem, die hauseigenen Boutiquen sollten die Uhren aber zeigen können und ich rief zur Sicherheit besser nochmal in der Omega Boutique am Goetheplatz in Frankfurt an. Ich wollte erfahren, ob die Modelle vorrätig sind. Sehr freundlich meinte die Telefonstimme: "Alle Modelle sind vorrätig und können angeschaut und natürlich gekauft werden." Also nach der Arbeit, ab nach Frankfurt.
Omega Seamaster 300 Sedna Gold/Stahl
Wie zu erwarten, sind nahezu alle Modelle in der Omega Boutique - anders als im Fachhandel - sofort verfügbar und können im Obergeschoss des Geschäftes bei einem Tässchen Kaffee und einem Glas Wasser in aller Ruhe betrachtet werden.
Mein Interesse beschränkte sich ja auf die Seamaster 300 und dabei vor allem auf die Titan und Sedna Gold/Stahl Varianten.
Die Stahl/goldene Seamaster hat natürlich auch ihren Reiz, mit schwarzer Lünette und matt schwarzem Zifferblatt. Eine Augenweide, aber für den Alltag leider viel zu dick aufgetragen und eher für festliche Anlässe geeignet. Keine Frage sie passt auch super zum Anzug und in die Bank, aber ob man mit ihr unbedingt beim Chef punktet, bleibt fraglich.
Omega Seamaster 300 Sedna Gold/Stahl
Ganz gezielt zur Titan Uhr wollte ich mir einfach mal einen Eindruck verschaffen, wie das Blau auf mich wirkt und ob es zu meinem Typ passt. Erstaunlich ist nämlich, dass eine vermeintlich so geringfügige Änderung der Farbe und des verwendeten Materials schon eine ganz andere Uhr ans Handgelenk zaubert.
Omega Seamaster 300 Titan
Entscheidend für mich ist, was für ein Blau wurde verwendet? Eine Variation von Königsblau, wie im Hause Rolex zur "Yachtmaster II" verwendet, oder dunkles Blau in Richtung "Marine" ? Wirkt das Titan nicht zu dunkel, wie die unsäglichen Titanmodelle der Vergangenheit? Da gibt es diese - in meinen Augen - hässlichen Titan/Gold Uhren mit grauen Bicolor Metallbändern, vornehmlich an gesetzteren Herren zu sehen, die mit der Uhr in ihrer Zeit einst das neueste erworben haben, was technisch machbar war. Am liebsten würde man ihnen sagen: "Vergesst das, heute gibt es wirklich so tolle hochtechnisierte Uhren, da findet sich bestimmt auch was geeignetes für sie und schwups, schon wirkt man um Jahre jünger."
Omega Seamaster 300 Titan
Omega Seamaster 300 Titan
Ich für meinen Teil habe die Antwort gefunden: JA, die Seamaster 300 in Titan überzeugt auf der ganzen Linie und zwar nicht nur wegen der edlen, dunkelblauen Farbe und des, im Gegensatz zu Stahl, etwas dunkleren Materials Titan. Überzeugend ist der Gesamtvorteil gegenüber Stahl, bestehend aus der Leichtigkeit, den antiallergischen Eigenschaften und der veränderten dunkleren Optik, die aus manchem Blickwinkel fast schon wirkt, als wäre die Uhr aus geschwärztem Stahl. Eben nicht dieses altbackene stumpfe Titangrau aus der Vorzeit. Die technischen Vorteile der Uhr mal ausgeklammert, trägt sie sich in Titan um Längen besser als in der Stahlversion.
Omega Seamaster 300 Titan
Durch die polierten Mittelteile des Titanbandes treten die neuen Vorzüge des teureren Titans erst richtig in den Vordergrund. Das bedeutet bei der Anprobe, im direkten Wechsel mit der Stahlvariante, punktet die Blaue Seamaster durch eine nicht mehr dominante Schließe. Sie ist beim Stahlmodell einfach zu groß und zu schwer für die Uhr. Man merkt bei der Stahlschließe deutlich, sie wird auch bei den 45mm Uhren in anderen Omega Serien eingesetzt.
Als Vorzug des Manufaktur-Werks, mit seiner antimagnetischen Ausführung empfinde ich auch die einfache Verstellbarkeit des Stundenzeigers, vor und zurück, in Stundenschritten und ohne die Uhr anhalten zu müssen. In der Praxis sowie auf Reisen sehr nützlich. Das war mir bei meiner ersten Begegnung mit der Uhr in dieser Weise noch nicht aufgefallen, hat aber auch nichts speziell mit dem Titanmodell zu tun. Bemerkenswert ist auch die eigentliche Größe der Uhr. Mit nur 41mm eigentlich viel zu klein, merkt man beim Tragen nichts davon und die Seamaster schmiegt sich auch optisch harmonisch um meinen Arm.
Omega Seamaster 300 Titan
Was fehlt also an der Uhr und was stört?
Nichts, die Omega Seamaster 300 Titan passt wie angegossen und ist wie geschaffen um als "Daily Rocker" die Berufswelt und darüber hinaus die Alltagswelt zu erobern. Sie ist in Titan gefertigt, auf einer Hochzeit ein ebenso guter Ratgeber in Sachen Zeit, wie das Stahlmodell oder die Sedna Gold/Stahl Ausführung. Noch dazu führt sie in den Büroetagen und Kaffeeküchen nicht zu ausschweifenden Lästerattaken wie: "Der Angeber mit seiner HipHop-Golduhr, Hauptsache BlingBling."
Mit ihrem Vintage Look von Gehäuse, den auf alt getrimmten Indexen sowie dem edlen Blau von Lünette und Blatt, ist sie nicht sofort als eine NEUE UHR zu erkennen und Laien werden stark zum Unterschätzen des hohen Anschaffungspreises von 6.650 Euro neigen.
Eine gute Investition für die Zukunft, mal vernünftig ausgedrückt. Unvernünftig ausgedrückt, ein echt "krasser Daily Rocker"im "abgefahren, coolem Blauton". ;-)
Omega Seamaster 300 Titan
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